Günter
MALCHOW
Neue Dimensionen in der Auseinandersetzung
mit Raum und Zeit
Seit 10
Monaten ist der Künstler Günter Malchow nun
mit seinem Atelier auf dem Drensteinfurtweg
in neuen Räumen zu Hause. Jetzt hat er ein
besonderes Kunstwerk geschaffen, nämlich das
erste, das in den neuen Räumlichkeiten von
Herrn Jochen Wrede und Raimund Unkhoff
realisiert worden ist. Malchows Arbeit
verwandelt diesen Raum in einen Kunstraum.
Eine spannende Einweihung für einen Platz,
der von nun an auf viele weitere kreative
Prozesse wartet.
Günter
Malchows Malerei wird in dieser Arbeit in
einem Raumgefüge integriert, sie stellt
Fragen über unsere Auseinandersetzung mit
dem Ort, an dem wir uns befinden. Malchow
lässt uns auf einen visuellen Prozess ein,
ein Prozess, in dem die Flächen, Farbformen,
also die Möglichkeiten der Malerei, in einem
Dialog mit den Eigenschaften in der
Dimension eines Raumes zu kommunizieren. Sie
sind aufeinander bezogen, sie gehen
ineinander über, lassen sich in einem Spiel
von gegenseitigem Nutzen aktivieren.
Zwei Körper
sind hier im Raum zu sehen. Beide sehr
ähnlich. Sie sind trichterförmig, mit
stützenden Elementen, wie Beinen. An und für
sich ein komplexes Gebilde, das nicht aus
einem Blickwinkel zu erfassen ist. Die
Außenflächen sind hell und matt gestrichen
und deuten darauf hin, dass diese Holzkörper
eine Art architektonischer Behälter für ein
sehr stark visuell gedachtes Ereignis sind.
Wie sehe ich
und wie nehme ich bestimmte visuelle
Informationen wahr, wo bin ich, wie wirkt
dieses Ambiente auf mein Empfinden? Dies
sind die Fragen, die Malchow mit seiner
Kunst bewegt. Er setzt sich mit einem
spezifischen Raum, diesem Raum, in dem wir
uns befinden, auseinander.
Das Kunstwerk
nimmt Eigenschaften dieses Raumambientes in
sich auf und spiegelt diese Änderungen in
ihrer Oberfläche. In diesem Fall wirkt die
Oberfläche fast wie eine Projektion. Und so
merken wir, das der Raum eine nicht
unveränderbare feste Größe besitzt, er ist
ständig in einem Prozess der Bewegung
wahrzunehmen und ständige Partner in diesem
Prozess ist der Betrachter selbst. Immer
wieder verdeutlicht Günter Malchow diese
Tatsache durch die Erscheinung des
Spiegelbildes der Betrachter, das im
Kunstwerk selbst zu sehen ist. Wir sehen
uns, spüren unsere Anwesenheit in und durch
das Kunstwerk. Wir merken, dass wir selbst
ein Teil dieses Wahrnehmungsprozesses von
Raum und Zeit sind.
In diesem
neuen Raum für die Kunst kann man nun noch
einmal das ganze Potenzial von bildender
Kunst reflektieren.
Dr. Gail
Kirkpatrick
|