Petra MOSSHAMMER
 

Nach einem kompletten Pharmazeutischen Studium, verlässt Petra Moßhammer 1991 das Gelände dieser Wissenschaft, um sich ihrer eigentlichen Profession der Kunst zuzuwenden. Sie findet eine Art Seelenverwandtschaft in dem in Nürnberg lehrenden Johannes Grützke, einem kompromisslosen Maler, der ihrem Blick Auf die Welt entspricht. Die Voraussetzung für einen Künstler, der sich an der Realität misst, ist das Sehen. Dieser Blick ist der entscheidend für die Wiedergabe, das Abbild. Wir sehen alle dasselbe aber im Gehirn trifft das Gesehene auf Bewertungen und Urteile, die dann bei den Betrachtern unterschiedlich ausfallen. Sie bekommen im besten Sinne Charakter. Im Reifeprozess der Auseinandersetzung entwickelt der Künstler seinen ihm eigenen unverkennbaren Strich an dem er dann zu erkennen ist. Petra Moßhammer hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Innerhalb weniger Jahre hat sie ihr Talent in eine Meisterschaft der Malerei eingebracht. Dabei hat sie ihre Arbeiten mit einem Duktus versehen, die den Lehrmeister nicht verleugnet aber deutlich davon getrennt ist. Der Blick auf den Malausschnitt, die hemmungs- und furchtlose Auswahl der Motive ist ähnlich. Die Fähigkeit setzt Malvermögen voraus. Wenn man Musik machen will, ist es notwendig, Instrumente völlig zu beherrschen, damit selbst die Schwierigsten Tonfolgen umgesetzt werden können. In der Kunst des Malens ist es ähnlich. Wenn man Grenzen in der Darstellung hat können sie nur schlecht oder gar nicht stattfinden. Leidenschaft ist Voraussetzung für eine intensive Auseinandersetzung. Fleiß ist dann keine Qual sondern ein Moment der Lust. Der möglichst wahrhafte Blick und die unvermanschte Wiedergabe sind im Ergebnis keine Schmeichelei sondern eine ehrliche Existenzspielerei, die von allen Zeitschwingungen lebt. Petra Moßhammer ist eine Künstlerin unserer  Zeit und teilt sich auch so mit. Was und wie sie sieht malt sie mit kräftigen Strichen. Sie verleiht Momenten eine Betrachtungsberechtigung aus dem Zeitraum, über den sie berichtet. Die Bilder sind auf ihre eigene Art von innen heraus schön, aber bitten nicht schmeichelnd um Begegnung. Sie sind stark und geben diese Kraft in den Raum. An der Wand sind sie nicht unbedingt gesellig, sondern streiten sicherlich mit den meisten Nachbarn. Sie haben die Galerie erobert und mir graut schon jetzt vor der Leere wenn sie wieder fort sind.

(Text: Claus Steinrötter)