"RCG", Münster
(Pellegrino Ritter)
In Zusammenarbeit mit Future4.
Pressetext zum Stier von Pellegrino Ritter auf den Silos der RCG
Die Raiffeisen Central-Genossenschaft Nordwest, RCG, hat sich im Mai
2003 dazu entschieden, ihre Futtermittel- und Getreidesilos zum
Projektionsraum moderner Kunst zu machen.
Damit verfolgt die RCG
nicht nur die Absicht, einen städtebaulichen
Blickfang aufzuwerten, sondern über die Kunst neue
Dialogformen der Landwirtschaft mit den Verbrauchern
zu fördern. Viele Menschen leben heute in einer der
ländlichen Kultur entwöhnten Umwelt und kennen die
Erzeugung von Nahrungsmittel nicht mehr wie frühere
Generationen aus eigenem Erleben. Die Landwirte, die
ursprünglich nur einen begrenzten Kreis von Menschen
versorgten, müssen den Nahrungsbedarf der ganzen
Bevölkerung befriedigen – einer Bevölkerung, die
höchste Qualitätsansprüche mit dem Wunsch nach
niedrigen Preisen verbindet. In dem Bestreben,
diesem Wunsch zu entsprechen, war und ist es
unvermeidlich, arbeitsteilige Methoden zu
entwickeln. Die sichtbaren Zeichen dieser
Entwicklung, angefangen von den modernen Bauernhöfen
auf dem Lande bis zu den Silotürmen im Bereich der
Städte sind allen bekannt. Sie kollidieren vielfach
mit der Vorstellung von einer Landschaftsidylle, in
welcher der Bauer mit Pferden pflügt und Kühe und
Schweine auf der Weide grasen. Die RCG und ihre
Landwirte wollen für ein zeitgemäßes Bild der
heimischen Nahrungsmittelproduktion Verständnis
schaffen.
Der Münsteraner
Künstler Pellegrino Ritter konnte für die Aufgabe
gewonnen werden, die Silotürme der RCG mit der Kunst
zu verbinden. Pellegrino lebt und arbeitet in
Münster und New York und hat eine Professur an der
Kunsthochschule Kassel.
Der Stier erinnert in
seiner Darstellungsweise an die frühzeitliche
Höhlenmalerei. Die symbolhafte Bildsprache
illustriert dass die Naturvölker, dem Tier, das man
jagte und nutzte, zugleich Respekt zollten. In
Erinnerung an diesen alten Brauch soll Pellegrinos
Stier die Einheit des Menschen mit der Natur
versinnbildlichen.
Pellegrino: „In meinem
Konzept geht es mir um die Besinnung auf die
Verbindung von Mensch und Tier, von Landwirtschaft
und Ernährung. Der Stier symbolisiert für mich
ursprüngliche Kraft und Naturverbundenheit.“
Pellegrino hat das
Bild als farbenfrohe Collage gestaltet. Das im
Original 50 x 120 cm große Motiv von Pellegrino
wurde in einem aufwändigen Verfahren auf 1.500 qm
Kunststoffbahnen gedruckt und an den Silotürmen
befestigt.
Die RCG ist ein
Unternehmen der Landwirte für die Landwirte. Sie
wird getragen von 130 Raiffeisen-Genossenschaften
und ca. 60.000 Landwirten in Westfalen-Lippe und
Weser-Ems. Wesentliche Aufgabe der RCG und der
Genossenschaften ist die Versorgung der Landwirte
mit Betriebsmitteln und Agrartechnik sowie die
Vermarktung ihrer Erzeugnisse. Darüber hinaus werden
Produkte für den Haus- und Gartenbedarf, Brenn- und
Kraftstoffe sowie Baustoffe an jedermann vertrieben.
Die RCG ist mit ihrer Futtermittelherstellung ein
wichtiges Glied in der Kette der
Nahrungsmittelproduktion. Im Mischfutterwerk in
Münster werden Rohstoffe, die biologischen und
überwiegend heimischen Ursprungs sind, zu fertigen
Futtermitteln verarbeitet und in den großen Silos
zwischengelagert.
Die Aktion „Kunst am
Silo“ soll zu weiteren ähnlichen Aktionen in der
Landschaft anregen und damit die Diskussion zwischen
Landwirten und Verbrauchern fördern.