Günter Malchow "Blickfelder-Augenweiden"
2003/2004
 

Austellung November 2003 bis Februar 2004

Auszüge aus der Eröffnungsrede zur Ausstellungseröffnung am 01.11.2003 von Frau Dr. Gail Kirkpatrick:


"Wie definieren sich die Gegenstände, mit denen wir es hier in der Ausstellung zu tun haben? Sind es Gemälde oder vielleicht Zeichnungen - immerhin sind fast alle Arbeiten aus Papier - oder werden wir mit Plastiken konfrontiert?" Eindeutig kann man diese Frage nicht beantworten - denn Malchow hat durch seine neuen Werke mehrer gattungsbestimmende Eigenschaften assimiliert. Es sind Kunstwerke, die die Zweidimensionalität des Zeichnerischen, die Planimetrie der Leinwand und die Dreidimensionalität des Plastischen in einem einzelnen Objekt reflektieren und zu einer harmonisierenden, jedoch spannungsgeladenen Einheit führen.

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Wenn man Vergleiche für Malchows Kunst aus der jüngeren Kunstgeschichte sucht, denkt man automatisch an Frank Stella. Er war einer der ersten Maler in den 60er Jahren, der seine Bilder als autonome Bilder im Raum verstand. Sogar die formelle gemalte Strukturierung der Oberfläche folgte unregelmäßigen geometrischen Formen des Bildträgers. Das Bild und sein Träger wurden eins. Malchow steht mit seiner künstlerischen Position in dieser Maler-Tradition.

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Günter Malchow spielt in seiner Kunst ein (...) Spiel mit unserer Wahrnehmung - mit unserem System der visuellen Kategorisierung. Seine Kunstwerke ähneln ja den formellen und strukturellen Eigenschaften einer Gehry-Architektur. Auch Malchows Kunst ist eine visuelle Metapher für das menschliche Verlangen nach einer überschaubaren verständlichen Strukturiertheit, die jedoch stets durch die Überschaubarkeit zeitgenössischer Realität in Konfrontation steht. Die Wahrheit unserer Zeit, die Wahrheit von Malchows Kunst ist durchdrungen von einer kühn kalkulierten Ambivalenz. Seine neuen Kunstwerke - um meine Frage vom Anfang doch etwas zu beantworten - sind weder Zeichnungen noch Gemälde, noch Plastiken . Sie sind hochkomplexe Gebilde. Sie sind Zeichnungen, die sich in einer architektonischen Dimension entfalten. Sie sind schön, unmittelbar präsent, aber auch rätselhaft.




 
 
 
 
 
 




S1 / 10-2003 IV, Acryl / Papier / Holz


S25 / 9-2003 IV , Acryl / Papier / Holz
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P28 / 9-2003 IV, Acryl / Papier / Holz
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S14 / 8-2003 II, Acryl / Papier / Holz
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